Der Spulwurm
Der Spulwurm Toxocara canis ist der mit Abstand häufigste Wurm bei Hunden in Deutschland und mit bis zu 20 Zentimetern Länge recht groß. Aktuellen Untersuchungen zufolge tragen im Schnitt 6,1 Prozent der hiesigen Hunde Spulwürmer dieser Art in sich. Je nach Region und Alter kann der Wert allerdings deutlich höher liegen. Unter Welpen bis 6 Monate liegt er mit 12 Prozent etwa doppelt so hoch.1 Gerade die Kleinen sind besonders gefährdet, denn der Spulwurmbefall kann zu Durchfall, Erbrechen und einer schlechten Nährstoffverwertung führen. Mögliche Folgen sind Wachstumsstörungen, ein stumpfes Fell und, bei hochgradigem Befall, ein verdickter, schmerzhafter „Wurmbauch“ und Blutarmut. Erwachsene Hunde zeigen oftmals keine eindeutigen Anzeichen einer Wurminfektion, können aber Wurmeier ausscheiden und damit eine Ansteckungsquelle sein.
Da die Wurmeier sehr robust sind und sich mit dem Hundekot in der Umgebung verteilen, sind bis zu 14 Prozent der Kot-, Erd- und Sandproben aus öffentlichen Park- und Grünanlagen mit Spulwurmeiern kontaminiert.2 Auch Menschen können sich durch engen Kontakt zu ihrem Haustier mit den Würmern infizieren. Man geht davon aus, dass es in Deutschland einige hundert Fälle von Toxokarose mit unterschiedlichsten Symptomen gibt.
Der Lungenwurm
Der Lungenwurm Angiostrongylus vasorum ist in den letzten Jahren vermehrt auch in Deutschland anzutreffen. Hunde infizieren sich mit Lungenwürmern, wenn sie Nackt- oder Gehäuseschnecken, Mäuse oder Vögel fressen, die mit Wurmlarven infiziert sind. Lungenwürmer befallen die Lungenarterien und die rechte Herzhälfte von Hunden. So sind Entzündungen des Lungengewebes, Blutgerinnungsstörungen, Appetitlosigkeit, Leistungsminderung oder sogar ein plötzlicher Tod möglich. Der Nachweis eines Lungenwurmbefalls erfolgt mittels einer speziellen Kotuntersuchung. Mittlerweile wird auch vermehrt ein Bluttest angewendet, der schnelle Ergebnisse liefern kann.
Hakenwürmer
Hakenwürmer kommen bei Hunden regelmäßig vor, vor allem bei Hunden, die in Südeuropa gewesen sind, sieht man regelmäßig schwere Hakenwurminfektionen.
Wie auch der Band- und der Spulwurm, lebt auch der Hakenwurm im Magen-Darm-Trakt des Hundes. Dort beißt er sich an der Darmschleimhaut des Hundes fest und saugt Blut. Die Eier werden im Hohlraum des Darms abgelegt und mit dem Kot ausgeschieden.
Die Larven, die aus den Eiern der Hakenwürmer schlüpfen, leben in der Erde. Darum kann sich ein Hund auch ganz einfach anstecken, indem die Larven die Hundehaut penetrieren (oft über die Haut am Bauch oder den Pfoten). Eine andere Ansteckungsmethode ist die, dass der Hund beim Lecken seines Fells die anhaftenden Larven aufnimmt.
Prävention
Genau wie bei anderen Magen-Darm-Würmern ist es wichtig, dass die Umgebung Ihres Hundes sauber und frei von Kot(resten) gehalten wird und dass Ihr Hund sich nicht (zu häufig) an infizierten Orten aufhält. Welpen sollten regelmäßig gegen Kratzwürmer behandelt werden, und zwar in der 2., 4., 6. und 8. Woche und ab dann monatlich bis zu einem Alter von 6 Monaten. Man sollte die säugende Hundemutter zeitgleich mit den Welpen behandeln. Im ersten Hundejahr sollte viermal eine Kotuntersuchung stattfinden, bei älteren Hunden mindestens dreimal jährlich.
Peitschenwürmer
Peitschenwürmer (Trichuridae) sind Parasiten, die zu den Fadenwürmern (Nematoden) gehören. Sie besiedeln vor allem den Darmtrakt, können aber auch in die Leber und Harnblase einwandern. Der Lebenszyklus ist sehr variabel und meistens findet ein Wirtswechsel statt, bei dem kurzfristig oder auch langfristig andere Tiere besiedelt werden.
Der Hundepeitenschenwurm (Trichuris vulpis)
Der Hundepeitschenwurm hat den wohl einfachsten Entwicklungsszyklus. Er siedelt sich im Dünn- und Dickdarm hauptsächlich von Hunden an und kann der Auslöser von Durchfall sein. Meist wird er erst Monate nach einer Infektion bemerkt und kann sogar bis zu sechs Jahre in der Umgebung überleben.
Der lange und dünne Vorderkörper mit kurzem und dickem Hinterkörper, der am Ende spiralig eingerollt ist, lässt auf die Peitschenform schließen. Der bis zu 8 cm lange Parasit kann außerdem nicht nur unsere Haustiere befallen, sondern auch auf den Menschen übergehen.
Lebenszyklus des Hundepeitschenwurms
Eier werden beim Kotabsatz ausgeschieden und können bis zu 6 Jahre überleben
Larven entwickeln sich im Boden und können bis zu 6 Monate überleben
Larven werden über das Maul (oral) aufgenommen
Entwickeln sich im Darm zum erwachsenen Wurm und pflanzen sich fort
Quelle : ://vetevo.de