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Geheimwaffe: Hund Kevin erschnüffelt für Polizei Handys und USB-Sticks
Erfurt - Polizei-Hunde suchen normalerweise Drogen, Brandbeschleuniger oder Menschen. Bei der Thüringer Polizei gibt es jetzt auch einen vierbeinigen Helfer, der auf Elektronik spezialisiert ist.
Die Erfahrungen mit dem Border Collie seien so positiv, dass sich die Polizei entschlossen habe, einen weiteren Diensthund für diese Aufgabe auszubilden, sagte eine Sprecherin der Thüringer Landespolizeidirektion.
Kevin sei seit Oktober 2020 im Einsatz, um zum Beispiel USB-Sticks, Festplatten, Tablets oder Smartphones zu suchen. Bei mehreren Einsätzen in den vergangenen Monaten habe der Vierbeiner elektronische Datenträger aufgefunden und sichergestellt.
Er und seine Hundeführerin sind Teil der Diensthundestaffel Nordthüringen. Kevin sei ausschließlich für das Aufspüren von elektronischen Datenträgern ausgebildet und vom Land für diesen Zweck gekauft worden, erklärte die Sprecherin.
Die Erfahrungen aus anderen Bundesländern mit Datenträger-Spürhunden hätten gezeigt, dass die Hunde diese Technik dann am besten fänden, wenn sie ausschließlich darauf spezialisiert worden seien – statt zum Beispiel zu versuchen, einem Brandmittel-Spürhund beizubringen, neben brennbaren Stoffen auch noch Datenträger zu finden.
"Die Dauer der Ausbildung beträgt circa zwölf Wochen", so die Polizeisprecherin.
Die Spürhunde der Polizei arbeiten vor allem mit ihrer Nase. Ihr Geruchssinn ist so fein, dass sie die Gerüche bestimmter Stoffe wahrnehmen können, die für menschliche Nasen unauffindbar sind. Im Fall von Datenträger-Spürhunden riechen die Tiere nach Angaben der Landespolizeidirektion tatsächlich den produktspezifischen Eigengeruch etwa von Smartphones oder USB-Sticks.
Zudem gibt es bei der Landespolizei beispielsweise Hunde, die Drogen und Bargeld, Sprengstoff, Brandmittel oder auch Leichen riechen und damit aufspüren können. Um Hunde zu Spürhunden zu machen, wird in der Ausbildung der Tiere vor allem ihr Spieltrieb genutzt.
Seit einiger Zeit schon sind die Diensthunde so wichtig für die Thüringer Polizei, dass 2019 sogar ihre Altersversorgung verbessert wurde. Diensthundeführer, die die Tiere auch nach deren Ausscheiden aus dem Polizeidienst weiter behalten und pflegen, bekommen nun eine finanzielle Unterstützung vom Land für Futter und Pflege der Tiere in Höhe von 50 Euro pro Monat sowie die möglicherweise anfallenden Tierarztkosten ersetzt.
"Hundeführer und Diensthund waren ein Leben lang ein Team. Da dürfen wir dieses Band im Alter des Tieres nicht herzlos zerschneiden", hatte Thüringens Innenminister Georg Maier (54, SPD) zur Begründung der Regelung gesagt.
Nach Angaben der Thüringer Polizei entscheiden die Hundeführer selbst, ob sie ihren Diensthund privat weiter halten wollen, wenn er aus dem Dienst scheidet - oder ob sie ihn abgeben. Viele Beamte betreuen ihren Hund aber weiter bis zu seinem Lebensende.
Quelle : TAG 24