Vergiftung beim
Hund Verfasst von Franziska Gütgemann, Tierärztin
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Hund Lindsay_Helms / stock.adobe.com
Im Alltag lauern viele Gefahren, die zu einer Vergiftung beim
Hund führen können.
Hundehalter fürchten sie alle – die Vergiftung. Obwohl die Polizei häufig vor ausgelegten Giftködern warnt, sterben jedes Jahr unschuldige Hunde an Rattengift und Co. Erfahren Sie hier, welche Lebensmittel und Stoffe zu einer Vergiftung beim
Hund führen und wann Sie zum Tierarzt gehen sollten.
Inhaltsübersicht
Wie gefährlich ist eine Vergiftung beim
Hund?
Symptome: Daran erkennen Sie eine Vergiftung beim
HundErste-Hilfe Maßnahmen: Das können Sie im Notfall gegen eine Vergiftung beim
Hund tun
Therapie: Kann eine Vergiftung beim
Hund behandelt werden?
Ursachen: Welche Lebensmittel und Stoffe sind für
Hund giftig?
Vorbeugung: So schützen Sie Ihren
Hund vor einer Vergiftung
Wie gefährlich ist eine Vergiftung beim
Hund?
Wie gefährlich eine Vergiftung beim
Hund ist, ist abhängig von der Dosis und der Art des Giftstoffs. Hat Ihr
Hund eine hohe Dosis aufgenommen, müssen Sie unbehandelt mit einem Herz- oder Nierenversagen sowie tödlich verlaufenden Leberschäden rechnen.
Symptome: Daran erkennen Sie eine Vergiftung beim
HundAllgemein gilt: Die Dosis macht das Gift. Umso höher die Dosis, desto schädlicher ist dies für Ihren
Hund. Typisch für eine Vergiftung beim
Hund sind jedoch folgende Vergiftungszeichen:
Übelkeit und Speicheln
Durchfall und Erbrechen (eventuell mit Blutbeimengungen)
blutige Punkte auf den Schleimhäuten (Petechien)
blutiger Urin
zentralnervöse Störungen (z.B. Krämpfe, Muskelzittern, Lähmungen, Bewusstlosigkeit)
Ist die aufgenommene Dosis zu hoch und kommt jede Hilfe zu spät, können vergiftete Hunde an den Folgen der Vergiftung versterben.
Erste-Hilfe Maßnahmen: Das können Sie im Notfall gegen eine Vergiftung beim
Hund tun
Hat Ihr
Hund vor kurzer Zeit eine hohe Dosis an Gift aufgenommen, sollten Sie bei Ihrem
Hund Erbrechen provozieren. Dies gelingt Ihnen, wenn Sie Ihrem Liebling nach und nach Löffel einer gesättigten Kochsalzlösung eingeben. Auch können Sie ihm Kohletabletten verabreichen, das den giftigen Wirkstoff binden soll.
Wann muss ich zum Tierarzt?
Hat Ihr
Hund einen Giftstoff aufgenommen heißt es: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Zeigt Ihr
Hund typische Anzeichen für eine Vergiftung, sollten Sie schleunigst einen Tierarzt aufsuchen.
Damit dieser bestens vorbereitet ist, sollten Sie ihn wenn möglich zuvor anrufen und von der möglichen Vergiftung bei Ihrem
Hund erzählen. Haben Sie eine Ahnung, welchen Wirkstoff Ihre Fellnase aufgenommen haben könnte, ist auch diese Information für eine erfolgreiche Therapie hilfreich. Hat Ihr
Hund eine unbekannte Pflanze oder Tablette gefressen, sollten Sie diese zum Tierarzt mitnehmen.
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kozorog / stock.adobe.com - Ein vergifteter Welpe bekommt eine Infusionstherapie.
Therapie: Kann eine Vergiftung beim
Hund behandelt werden?
Im Falle einer Vergiftung beim
Hund ist es wichtig, schnell zu handeln. Sobald Sie bei Ihrem Tierarzt angekommen sind, beginnt dieser mit folgenden Gegenmaßnahmen:
Er verabreicht Ihrem
Hund Brechmittel (Emetika) per Injektion.
Gegebenenfalls führt er eine Magenspülung unter Narkose durch.
Konnte der Tierarzt das Gift identifizieren, verabreicht er ein Gegengift (Antidot).
Nach der ursächlichen Therapie erhält Ihr
Hund in der Regel über mehrere Tage eine Infusionstherapie. Diese ist wichtig, um möglichst viel Gift aus dem Blut zu spülen. Hat das Gift die Nieren stark geschädigt, kann außerdem eine Dialyse von Nöten sein.
Damit der Tierarzt auf gefährliche Spätfolgen möglichst früh reagieren kann, nimmt er Ihren
Hund stationär auf. Über Tage hinweg kontrolliert er wichtige Parameter wie die Atemfrequenz, den Puls und den Zustand der Schleimhäute. Ist Ihrem
Hund übel, kann er ihm zudem Mittel gegen Übelkeit (Antiemetika) geben.
Ursachen: Welche Lebensmittel und Stoffe sind für
Hund giftig?
In einem normalen Haushalt lauern viele Vergiftungsgefahren. Dabei spielt die aufgenommene Dosis des Gifts eine entscheidende Rolle.
Diese Dinge sind für Hunde giftig:
1. Lebensmittel
Es gibt zahlreiche Lebensmittel, die für Hunde giftig sein können. Im Artikel Lebensmittel, die Hunde nicht essen dürfen haben wir detailliert aufgelistet, welche Nahrungsmittel für Hunde giftig sind, welche nur in Maßen gefüttert werden dürfen und welche Ihr Liebling nur gekocht zu sich nehmen sollte.
2. Chemische Gifte
Es gibt eine ganze Reihe an chemischen Stoffen, die gefährlich für Ihren
Hund werden können. Hierzu zählen:
Rattengift (Kumarin)
Die Aufnahme von Rattengift ist einer der häufigsten Gründe für eine Vergiftung beim
Hund. Das im Rattengift enthaltende Kumarin stört die Blutgerinnung in der Leber, sodass vergiftete Hunde ohne Gegenmaßnahmen, wie die Gabe von Vitamin K, innerlich verbluten.
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Alexander / stock.adobe.com
Aus Hass auf Tiere: Würstchen als Giftköder
Frostschutzmittel (Ethylenglycol)
Frostschutzmittel ist im Winter sehr hilfreich, weshalb viele die Flüssigkeit im Kofferraum lagern. Zerstört Ihr
Hund bei einer Autofahrt den Kanister unbemerkt, kann es sein, dass er große Mengen der extrem süßlich schmeckenden Flüssigkeit und das darin enthaltende Gift Ethylenglycol aufnimmt.
Medikamente
Manche Medikamente, etwa Schmerzmittel in Form von Kautabletten, schmecken für Hunde sehr gut. Eine zu hohe Dosis dieser Medikamente kann aber zu einer Vergiftung beim
Hund führen und die Leber und die Nieren schädigen. Auch Pflanzenschutzmittel wie Schneckenkorn sollten Sie von Ihrem Vierbeiner fernhalten.
3. Pflanzliche Gifte
Sie sind schön, können aber für Hunde schädlich sein: Giftpflanzen. Milde Vergiftungen rufen unter anderem der Gummibaum, Benjamini und der Weihnachtsstern hervor. Dagegen ist die Eibe mit ihren Beeren oder auch der Oleander für Hunde hochgiftig. Weitere Beispiele sind der Efeu, Rizinus und Maiglöckchen.
Mehr zu dem Thema giftige Garten- und Zimmerpflanzen im Beitrag: Giftige Pflanzen für Hunde
Vorbeugung: So schützen Sie Ihren
Hund vor einer Vergiftung
Gifte befinden sich fast überall: Im Garten, im Haushalt und in der freien Natur. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihren
Hund beim Gassigehen niemals aus den Augen lassen.
Nimmt Ihr
Hund eine unbekannte Substanz auf, sollten Sie die nächsten Stunden und Tage unbedingt auf auffällige Anzeichen achten. Stellen Sie giftige Lebensmittel immer an unerreichbare Plätze oder lagern Sie diese immer hinter verschlossenen Schranktüren.
Quellen:
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An der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde ich zur Tierärztin ausgebildet und durfte Erfahrungen in verschiedensten Bereichen sammeln. Seitdem arbeite ich nicht nur als tierärztliche Autorin, sondern auch an meiner Dissertation. Mein Ziel ist es, Tiere vor krankheitserregenden bakteriellen Erregern zukünftig besser zu schützen. Neben meinem tierärztlichen Wissen teile ich meine eigenen Erfahrungen als glückliche Hundebesitzerin. Dadurch kann ich Ängste und Probleme nachvollziehen und zugleich über diese aufklären.